Mittwoch, 23. August 2017

2017-08-22 Salento - Wanderung im Valle del Cocora

Heute war großer Wandertag. Wir gingen Morgens wieder zum Hauptplatz und quetschten uns zu zehnt auf die acht Plätze des Jeeps, der uns zu unserem Ausgangspunkt der Wanderung nach Cocora
bringen sollte. Als noch weiter Touristen kamen, wurden sie ganz einfach auf das Trittbrett am Heck
des Autos verfrachtet und durften die Fahrt stehend, dafür aber zu einem geringeren Preis, mitmachen.

Nach über einer halben Stunde Fahrt für die ca. 11 Km kamen wir gut durchgeschüttelt in Cocora an.
Gleich vis-a-vis des Parkplatzes beginnt der Wanderweg durch das 'Valle del Cocora' bis zum
'Reserva National Acaime'.

Bekannt ist diese Wanderung, da es hier nicht nur landschaftlich sehr schön ist, sondern weil
hier die berühmten Palma de cera (Wachsplamen) wachsen. Diese Palmenart kann bis zu 60 Meter hoch, mehrere hundert Jahre alt werden und ist der Nationalbaum Kolumbiens.

Der Wanderung beginnt mit einem schönen Wanderweg, flankiert von sanften grünen Hügeln, mit Pferden und Kühen darauf. Auf diesen Hügeln sehen wir schon die Wachspalmen, die sich majestätisch von den anderen Bäumen abheben.

Salento/Valle del Cocora - Taleingang I

Salento/Valle del Cocora - Taleingang II

Salento/Valle del Cocora - Taleingang III

Salento/Valle del Cocora - Taleingang IV

Salento/Valle del Cocora - Taleingang V

Salento/Valle del Cocora - Taleingang VI


War es bei Beginn der Wanderung noch bewölkt und sehr windig, riss jetzt die Wolkendecke auf, der Wind legte sich und wir wanderten in der prallen Sonne. Doch nicht lange, denn die Charakteristik des Weges änderte sich. Der Weg wurde steiniger und matschiger und wir tauchten in den schattigen
Nebelwald ein.

Salento/Valle del Cocora-Nebelwaldwanderweg I

Salento/Valle del Cocora-Nebelwaldwanderweg II

Salento/Valle del Cocora-Nebelwaldwanderweg III

Salento/Valle del Cocora-Nebelwaldwanderweg IV


Durch die Steine und den Matsch wurde der Weg nicht einfacher zu begehen. Aber es warteten noch
folgende Hindernisse auf uns:

- auf Baumstämmen mussten wir ein Stück einer Felswand entlang über einem Gebirgsbach
  balancieren

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 1a

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 1b


- ein Stück entlang des Gebirgsbaches von Stein zu Stein hüpfen

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 2a

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 2b


- minimal gesichert auf Baumstämmen über den Gebirgsbach tänzeln

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 3a

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 3b


- einige Hängebrücken mussten wir zwecks Gebirgsbachüberquerung bezwingen. Die Konstruktion
  und der Zustand der Brücken war schon etwas Besonderes. Auf den Brücken fühlten wir uns wieder
  jung, da Bretter, Nägel, Drähte, Seile etc. aussahen, als wären sie viel älter als wir (zusammen).

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 4a

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 4b

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 4c

Salento/Valle del Cocora - Hindernis 4d


Doch alle diese Hindernisse konnten uns nicht aufhalten, im Gegenteil, sie machten die Wanderung erst so richtig interessant. Der letzte Kilometer vor dem Ziel verlangte uns wegen der Steilheit (und nicht zuletzt auch wegen der Höhenlage) einiges ab, aber wir kamen nach ca. drei Stunden abgekämpft aber wohlbehalten in Acaime an.
Beim Betreten von Acaime mussten wir ca. zwei Euro Eintritt zahlen, bekamen dafür aber ein Getränk gratis und konnten gleich ein paar Waschbären beobachten, wie sie gierig ihre
Futterschüsseln leerten.

Salento/Valle del Cocora - Acaime 1a

Salento/Valle del Cocora - Acaime 1b


Nach kurzer Rast schnappten wir uns unsere Kameras und versuchten die in Acaime schon fast als Haustiere gehaltenen Kolibris vor die Linse zu bekommen. Es gibt dort ein paar Futter- und Trink-
stationen, die von den Vögeln permanent besucht werden und so für die Besucher eine mehr oder
weniger leichte (Foto)Beute werden.

Salento/Valle del Cocora - Acaime 2a

Salento/Valle del Cocora - Acaime 2b

Salento/Valle del Cocora - Acaime 2c

Salento/Valle del Cocora - Acaime 2d

Salento/Valle del Cocora - Acaime 2e


Nach einer Bilderorgie inklusive Kampf um die besten Plätze machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wir passierten wieder alle Hindernisse ohne Probleme, wenn auch der Weg inzwischen
viel matschiger und damit rutschiger geworden ist.
Kurz vor Ende der Wanderung wurden wir mit dem Anblick der Wachspalmen auf den Hügeln
rings um uns herum verwöhnt und konnten nach ca. 2 3/4 Stunden wieder in eine Jeep klettern,
der uns zurück nach Salento brachte.

Salento/Valle del Cocora - Talausgang I

Salento/Valle del Cocora - Talausgang II

Salento/Valle del Cocora - Talausgang III


Eine Stecke ist ca. 8 Km lang und hat einen Höhenunterschied von 416 m. Der niedrigste Punkt
liegt bei 2.400, der höchste Punkt bei 2.816 Höhenmetern.

Für uns eine anstrengende, aber sehr schöne Wanderung, sowohl von der Landschaft als auch
von der Charakteristik her.

Was uns gar nicht gefallen hat war, dass man diese Strecke auch zu Pferd zurücklegen kann. Das bedeutet, das die Pferde diese Wanderung einige Male pro Tag machen und oft in der prallen Sonnen herumstehen müssen. Der Guide sitzt nicht am Pferd, sondern läuft hinter den Pferden mit den Reitern die Strecke auf und ab.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen