Donnerstag, 24. August 2017

2017-08-23 Busfahrt von Salento nach Medellin

Heute ging es per Bus von Salento nach Medellin. Schon vorgestern hatten wir die Tickets für den 10-Uhr-Bus gekauft, um ja sicher einen Platz zu bekommen.
Aufgrund der angenehmen Abfahrtszeit konnten wir etwas länger schlafen, in Ruhe frühstücken und noch den Rest zusammenpacken. Dann mussten wir das Gepäck die steilen Straßen bergauf, bergab zur ca. 1 Km entfernten Busstation schleppen. Dabei konnten wir beobachten, wie ein moderner Gaucho seine Pferdeherde per Moped hinter sich herzog.

Salento-Medellin/Salento - moderner Gaucho


Dort war die Enttäuschung groß, als wir unseren Bus sahen. Es war nicht einer der großen, komfortablen Busse, sondern ein kleiner Bus für 20 Fahrgäste. Die Beinfreiheit war zwar ok,
aber die Sitze waren eher schmal geraten, sodass man immer, je nach Temperatur im Bus, sprichwörtlich aneinander klebte.

Salento-Medellin/Salento - unser Kleinbus


Nach ca. drei Stunden war eine kleine Mittagspause geplant. Kurz bevor wir jedoch das Restaurant erreichten, trat irgend ein Problem am Bus auf. Der Fahrer hielt bei der hochmodernen Werkstatt seines Vertrauens an und wir mussten die letzten paar hundert Meter bis zum Lokal zu Fuß zurück legen.

Salento-Medellin/Werkstattbesuch

Salento-Medellin/Busreise zu Fuß


Die Fahrt insgesamt war nicht sehr angenehm. Der Bus schaukelte, aufgrund der kurvigen Straßen ständig von links nach rechts. Durch das starke Verkehrsaufkommen musste der Fahrer permanent bremsen bzw. Gas geben, wodurch wir auch nach vorn bzw. hinten geschaukelt wurden.
Diese andauernde rechts, links, vorne, hinten Schaukelei ließ keinen der mitfahrenden Mägen unbeeindruckt.

Für die 250Km benötigten wir 7:45 Std., wobei wir von ziemlich viel auf und ab fuhren. Von 1.900 m ging es bis auf 2.300 m hinauf um dann wieder 600 m hinunter zu fahren und schließlich auf 1.538 m in Medellin zu landen.

Trotz der langen Fahrtzeit wurde es uns nicht fad. Zuerst war da die fantastische Landschaft. Tiefe Täler, sanfte Hügel, hohe Berge, alle in saftigem grün gehalten. Dann waren die Dörfer und Menschen die wir beobachten konnten. Eher ärmliche Häuser, Marke Slumstil, zwar aus Ziegel, manchmal sogar mit Mörtel, meist mit Lehm gemauert, jedoch in den wenigsten Fällen verputzt.
Am unterhaltsamsten war es jedoch den Verkehr zu beobachten. Die meisten der 250 Km verbrachten wir im Stau, den hunderte LKW's verursachten. PKW's sah man in den Kolonnen nur sehr selten, dafür aber Unmengen an Zweiradfahrern. Das es dabei zu manch brenzliger Situation kam, ist selbstverständlich. Und zwar im Minutentakt. Überholt wird auf Teufel komm raus. Seitenabstände, doppelte Sperrlinien, Überholverbot, Geschwindigkeitsberenzung, Abstand zum Vordermann - alles Dinge die hier nicht zählen. Es gibt anscheinend nur eine Regel: dass es keine Regel gibt.
Darum hängt/steht in jedem Auto ein Rosenkranz bzw. mindestens eine Madonna. Die hiesigen Verkehrsteilnehmer verlassen sich anscheinend eher auf höheren Beistand als auf die geltenden Verkehrsregeln.

Besonders unsere Mägen und Beine waren froh, als wir endlich den Busbahnhof in Medellin
erreichten. Wir gingen organisierten uns noch ein Taxi für die Fahrt ins Hotel und nach einer
weiteren halben Stunde fahren und stauen sind wir dann im Hotel eingetroffen.

Das nötigste wurde ausgepackt und dann gingen wir in das Hotelrestaurant essen. Burger für Edith
und eine Ranchero-Platte für Franz, beides sehr wohlschmeckend. Nebenbei plärrte aus den Lautsprechern über You Tube abgespielte Musik. Wir staunten nicht schlecht, als wir plötzlich Opus mit Live is Life hörten und unser Kellner dabei sich ekstatisch herumzuckte und lauthals mit sang.

Salento-Medellin/Medellin-Nutibara Restaurant I

Salento-Medellin/Medellin-Nutibara Restaurant II

Salento-Medellin/Medellin-Nutibara Restaurant III


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